"Drei Spielarten der Liebe /
Instances of the Number 3"
(Fourth Estate, Paperback, 2. Auflage, 2001, gelesen: September 02)
"When Peter Hansome dies in a car crash he leaves behind a wife and a mistress - but as these women confront their loss death becomes not an end but a beginning. Witty, ironical, Instances of the Number 3 explores the frontiers of life and death and the enticing possibilities of forgiveness."
Von diesem Buch war ich ziemlich enttäuscht. Das erste Buch von Salley Vickers "Miss Garnet und der Engel von Venedig" hatte mir unheimlich gut gefallen (siehe oben) und da lag es nicht fern, mir das zweite Buch von ihr bei der nächsten Gelegenheit schenken zu lassen. Denn der Inhalt klang auch nicht schlecht: Ehefrau und Geliebte treffen sich nach dem plötzlichen Tod des gemeinsamen Mannes und kommen zusammen über seinen Tod hinweg. Und das ganze noch "witty, ironical" geschrieben. So hatte ich mir das auf jeden Fall vorgestellt.
Um es kurz zu machen: Die Handlung ist langweilig, die Gedankensprünge schwer nachzuvollziehen und die Sprache ist äußerst kompliziert und mühselig. Ein langer Nebensatz reiht sich an den anderen und mitten im Absatz kommt die Autorin plötzlich auf ein ganz anderes Thema, das angeblich mit dem Anfang zu tun haben soll, aber das muss man erstmal selber ausknobeln. So wird keine Geschichte richtig erzählt, weil sie immer wieder von Nebenhandlungen unterbrochen wird. Ob das alles nur daran liegen soll, dass ich "Miss Garnet" auf deutsch und "Instances" auf Englisch gelesen habe? Ich kann es mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen. Aber wenn es so ist, dann hat die Übersetzerin von "Miss Garnet" der Autorin einen großen Gefallen getan.
Abgesehen von der Sprache und den Sprüngen in der Handlung war auch das Verhältnis der beiden Frauen garnicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Beide waren eher kühl und man konnte sich in keine von Ihnen so richtig hineinversetzen. Dass sie 'gemeinsam' über Peters Tod hinweggekommen sind, kann man wirklich nicht behaupten. Die Charaktere bleiben ohne Seele ... ganz im Gegensatz zu Miss Garnet, die durch ihre Schrulligkeit und Originalität einfach liebenswert war.
[Dorothée Büttgen, Oktober 02]
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