"Sams Briefe an Jennifer / Sam's Letters to Jennifer"
(Little, Brown and Company, Hardcover, 1. Auflage, 2004, gelesen: Juli 04)
"Dear Reader,
Have you ever gotten a letter that changed your life completely? It happened to me once. I can still feel the urgency that overtook me as I opened the envelope and the hunger I felt for whatever that letter would say. It seemed as if my entire life hung in the balance as I read.
Sam's Letters to Jennifer is a novel about that kind of drama. In it, a woman is summoned back to the town where she grew up. And in the house where she spent her most magical years she finds a series of letters addressed to her. Each of those letters is a piece of a story that will completely upend the world she thought she knew - and throw her into a love more powerful than she ever imagined could be possible. Two extraordinary love stories are entwined here, full of hope and pain and emotions that never die down.
I hope you'll enjoy this novel as much as I've enjoyed writing it. It's not often that you get a letter that changes your life. But it should happen to everyone at least once. Yours, James Patterson."
Pattersons bislang erfolgreichster Roman war keiner seiner vielen Krimis, die teilweise ja auch schon von Hollywood verfilmt worden sind. Es war sein 2001 erschienener Liebesroman "Tagebuch für Nikolas". Daher wundert es nicht, dass sich Patterson kurze Zeit später erneut in diesem Genre versucht, um Nicholas Sparks Konkurrenz zu machen. Denn gute Liebesromane in Buch- (und nicht in Heftchen-)Form sind eher selten.
Dies ist kein Briefroman, wie der Titel vermuten lassen könnte, sondern eine Geschichte über Briefe, die dazu dienen, der jungen Jennifer die Liebes- und Lebensgeschichte ihrer Großmutter weiterzugeben. Ohne zu viele Details zu verraten kann man sagen, dass die Tragik in jeder Ecke der Geschichte lauert. Jennifer ist Witwe, die Großmutter liegt im Koma und der neue Freund ist unheilbar krank. Während sie darauf wartet, dass ihre Großmutter wieder zu sich kommt, verbringt Jennifer einen Sommer am Lake Geneva in Wisconsin und liest nach und nach Sam's Briefe.
Patterson ist seinem Stil treu geblieben, in knappen Sätzen und kurzen Kapiteln zu schreiben, was mich persönlich auf die Dauer wahnsinnig macht. Muss man denn wirklich auf Seite 150 schon bei Kapitel 46 sein? Das sind knapp 3 Seiten pro Kapitel! Na ja, das ist auch eine Art von "Stil" bzw. ein "Markenzeichen".
Die Story ist nett und obwohl jedes Schicksal sofort aufgedeckt wird, bleibt man doch bei der Stange, um bis zum Ende herauszufinden, wie tragisch es denn jetzt noch werden kann. Erstaunlich finde ich, dass Patterson sich vor allem die Frauenrollen aussucht, um die Geschichte voranzutreiben. Die Männer bleiben immer ein bisschen im Hintergrund. Für einen männlichen Autor müßte das ja eigentlich um einiges schwieriger sein.
"Sam's Letters to Jennifer" kommt nicht an "Tagebuch für Nikolas" heran, dafür ist es zu offensichtlich kitschig. Aber wer einen netten unkomplizierten Roman mit viel Herz und Schmerz sucht, dem kann man ihn guten Gewissens empfehlen.
[Dorothée Büttgen, August 04]
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