"Die Bienenhüterin / The Secret Life of Bees"
(Review UK, Hardcover, 3. Auflage, 2002, gelesen: Juni 02)
"Lily has grown up believing she accidentally killed her mother. Lily, just four at the time, not only has her own memory of holding the gun, but her father's account of the event. Now, at fourteen, she yearns for her mother, and for forgiveness. Living on a peach farm in South Carolina with her father, she has just one friend, Rosaleen, a black servant of uncertain age, whose sharp exterior hides a tender heart.
South Carolina in the sixties is a place where segregation is still considered a cause worth fighting for. When racial tension explodes on summer afternoon, and Rosaleen is arrested and beaten, Lily is compelled to act - though not purely for selfless reasons. Fugitives from justice and from Lily's harsh and unyielding father, they follow a trail left by the woman wo died ten years before. Finding sanctuary in the home of three beekeeping sisters, Lily starts a journey as much about her understanding of the world, as about the mystery surrounding her mother."
Mrs. Kidd hat bis jetzt anscheinend vorwiegend christliche Ratgeber und Memoiren geschrieben und "Die Bienenhüterin" ist ihr erster Roman. Er war leider nicht auf den vorderen Rängen der amerikanischen Bestsellerlisten zu finden und wer weiß, ob er jemals ins Deutsche übersetzt wird [seit April 2005 ist er endlich auch auf deutsch erhältlich, und in USA war er mittlerweile auch monatelang auf den Bestsellerlisten (Doro, Juni 05)], aber die Literaturkritik war voll des Lobes. Ich habe es über die Zeitschrift "Book" entdeckt und eigentlich hat mich zuallererst das wunderschöne Buchcover neugierig gemacht. Der Inhalt hörte sich auch interessant an und deshalb beschloss ich, der mir unbekannten Autorin eine Chance zu geben. Und ich bin nicht enttäuscht worden.
Es ist die wunderschöne Geschichte der 14-jährigen Lily, die mit Hilfe von vier aussergewöhnlichen Frauen über den Tod ihrer Mutter hinwegkommt und ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Die Handlung wird begleitet von Sätzen aus dem Leben der Bienen und diese Tiere haben auch viel mit der Geschichte zu tun. Denn die Schwestern May, June und August Boatwright sind Imkerinnen und ihr ganzes Leben wird von den Bienen bestimmt. Sie sind selbständige und eigenwillige Charaktere und Lily und Rosaleen fühlen sich bei Ihnen direkt gut aufgehoben. Auch wenn Lily nicht gleich von Anfang an die Wahrheit über ihre Absichten verrät. Eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt auch der Rassenhass im Amerika der frühen 60er Jahre. Das Buch enthält keine reine 'Wohlfühl-Geschichte', denn Missverständnisse und ignorantes Verhalten führen zu dramatischen Verwicklungen. Aber am Ende ist es ein Buch über starke Frauen, die unabhängig ihren Weg gehen und sich von der Ignoranz ihrer Umwelt nicht entmutigen lassen. Davon kann Lily eine ganze Menge lernen.
Das Buch ist einfach schön. Es sieht schön aus, liest sich schön und enthält eine schöne Geschichte, von der man am Ende auch noch was mitnehmen kann. Diese Frauen bleiben einem garantiert im Gedächtnis lange nachdem man das Buch ausgelesen hat. Nicht zu kitschig und pathetisch, aber schon mit einem bisschen Herzschmerz und Drama. Eine gute Mischung für den trüben Herbst.
[Dorothée Büttgen, September 02]
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