"Lullaby (dt.) / Lullaby"
(Doubleday, gebunden, 1. Auflage, 2002, gelesen: Dezember 02)
"Carl Streator is a solitary widower and fortyish newspaper reporter who is assigned to do a series of articles on Sudden Infant Death Syndrome. In the course of this investigation, he discovers an ominous thread: the presence on the scenes of these deaths of the anthology Poems and Rhymes Around the World, opened to the page where there appears an African chant or "culling song". This song turns out to be lethal when spoken or even thought in Streator's brain, he finds himself becoming an involuntary serial killer. So he teams up with a real estate broker, one Helen Hoover Boyle, who specializes in selling haunted (or "distressed") houses (wonderfully high turnover), and who lost a child to the culling song years before. Together they set out on a cross-country odyssey. Their goal is to remove all copies of the book from libraries, lest this deadly verbal virus spread and wipe out human life. Accompanying them on their road trip are Helen's assistant, Mona Sabbat, an exquisitely earnest Wiccan, and her sardonic ecoterrorist boyfriend, Oyster, who is running a scam involving fake liability claims and business blackmail. Welcome to the new nuclear family. "
"Lullaby" zählt zu den besten Horror-Büchern des Jahres 2002 und die Idee ist auch wirklich faszinierend. Ein Kinderreim, der töten kann und ein Mann, Carl, der nur noch an diesen Reim zu denken braucht, und schon bricht sein Gegenüber tot zusammen. Wer ist so verrückt, sich mit Carl auf den Weg zu machen, um jedes noch existierende Buch, in dem der Reim steht, zu vernichten? Schließlich kann Carl in einigen Fällen noch nicht mal was dafür, dass ihm das Lied durch den Kopf schießt. Man begibt sich sozusagen mit einer tickenden Zeitbombe auf den Weg durch Amerika. Anscheinend ist der Wunsch, dem Ursprung des Liedes auf den Grund zu gehen, für die Mitreisenden stärker als die Angst vor dem Tod. Der Anfang dieses Übels muss in einem sogenannten "Buch der Schatten" stehen, einem Buch, in dem Hexen ihre Zaubersprüche aufschreiben. Und in diesem Buch steht bestimmt nicht nur das Kinderlied, sondern auch andere mächtige Zaubersprüche, mit denen man die Welt verändern kann.
Der Horror des Buches besteht in der Idee, das etwas so harmloses wie ein Kinderreim töten kann. Und am Ende der Geschichte überschlagen sich die Ereignisse und durch die Zauberei geschehen einige furchtbare Dinge, die man sich lieber nicht im Detail ausmalen möchte. Aber die meiste Zeit über handelt es sich um vier Menschen auf der Fahrt durch Amerika, von einer Stadtbücherei zur nächsten, und der ständigen Bedrohung, der sie durch Carl ausgesetzt sind. Das ist auf Dauer nicht mehr ganz so gruselig.
An den Schreibstil von Palahniuk muss man sich gewöhnen. Da das das erste Buch ist, das ich von ihm gelesen habe, kann ich nicht sagen, ob er typisch für ihn ist. Das Hin- und Herspringen zwischen Erzählern, Zeiten und Handlungen ist verwirrend und nicht immer einfach. Am Ende löst sich zwar alles auf, aber ich glaube nicht, dass es immer nötig gewesen wäre, so viel Verwirrung zu stiften.
Fazit: Eine tolle Story, die nicht immer einfach nachzuvollziehen ist. Aber definitiv ein Autor, auf dessen andere Bücher ich neugierig geworden bin.
[Dorothée Büttgen, Januar 03 - Für Fragen und Kommentare gibt's das Forum]
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