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Douglas Coupland, Copyright: D. Coupland

Douglas Coupland
geboren: 30.12.1961
in: Baden-Sollingen

Homepage:
www.coupland.com

Lies das Amazon.de-
Interview zu
"Minority Report"

Bibliographie:
1991 .|. Generation X -
      Geschichten für eine immer
      schneller werdende Kultur
.|. Generation X -
      Tales for an Accelerated Culture
1993 .|. Shampoo Planet (dt.) .|. Shampoo Planet .|. Bookworm's Meinung
1995 .|. Life after God. Die Geschichten
     der Generation X
.|. Life after God
1996 .|. Microsklaven .|. Microserfs Leseprobe von Harper Collins .|. Bookworm's Meinung
1997 .|. Amerikanische Polaroids Leseprobe von Random House .|. Polaroids from the Dead Leseprobe von Harper Collins
1998 .|. Lara's Book -
     Lara Croft and the Tomb Raider
     Phenomenon
1998 .|. Disco 2000 (Mitarbeiter)
1999 .|. Girlfriend in a Coma (dt.) .|. Girlfriend in a Coma Excerpt from Harper Collins .|. Bookworm's Meinung
1999 .|. States (mit Christopher Griffith)
1999 .|. Miss Wyoming (dt.) .|. Miss Wyoming Excerpt from Random House .|. Bookworm's Meinung
2000   .|. City of Glass  
2001 .|. Alle Familien sind verkorkst .|. All Families are psychotic First Chapter at the New York Times (registration necessary) .|. Bookworm's Meinung
2002   .|. God hates Japan
     (mit Michael Howatson)
 
2002   .|. Souvenir of Canada
2002   .|. School Spirit aka. Encounters
     (mit Pierre Huyghe)
 
2003   .|. Hive of Dreams: Contemporary Science
     Fiction from the Pacific Northwest
 
2003   .|. Hey Nostradamus!  
2004   .|. Souvenir of Canada 2  
2004   .|. Super City  
2005 .|. Eleanor Rigby (dt.) Leseprobe bei Heyne .|. Eleanor Rigby First Chapter at the New York Times (registration necessary)  
2005   .|. Terry  
2006   .|. JPod .|. January Magazine
2007   .|. The Gum Thief .|. Bookreporter.com
2009   .|. Generation A First Chapter at the New York Times (registration necessary) .|. Bookreporter.com

Shampoo Planet (dt.)       Shampoo Planet
"Shampoo Planet (dt.) / Shampoo Planet" (Scribner, Paperback, 1. Auflage, 2002, gelesen: Juni 2005)
"Tyler Johnson is an apocalyptic entrepreneur in the making. His memories begin with Ronald Reagan. With his neat girlfriend, smart jokes and shampoo collection, he works at the nuclear power plant where his hippie parents used to demonstrate, plotting his fortune. But fortune has other plans - the return of a Paris summer fling, one of the 'low-ambition Euro-teens', who takes Tyler on the road to the shimmering dreams of L.A."

Eine nicht ganz so gute Familiengeschichte wie z.B. "Alle Familien sind verkorkst" (das Buch, das Coupland acht Jahre später schreiben wird). Ob es vielleicht unfair ist, die beiden Bücher miteinander zu vergleichen? Jeder Autor macht natürlich eine Entwicklung durch und wenn man sich diese beiden Familiengeschichten anguckt, dann ist die positive Entwicklung bei Coupland wirklich unverkennbar.
Die Hauptperson Tyler ist der Spross einer Hippie-Familie. Ohne Vater aufgewachsen, lebt er mit Mutter Jasmine und Schwester Daisy in der ziemlich trostlosen Stadt Lancaster. Mit seinen Freunden trifft er sich in Restaurants oder der heruntergekommenen Ridgecrest Mall und er weiß nicht so wirklich, was er will. Auf einer langen Europareise nach dem Schulabschluss begegnet er der Französin Stephanie und als die ihn unerwartet in Lancaster besucht, ist als Erstes mal seine langjährige Beziehung mit seiner Freundin Anna-Louise am Ende.
Die Personen sind seltsam oberflächlich und uninteressant. Es ist mir beim besten Willen trotz detaillierter Beschreibungen nicht gelungen, Tylers einzelne Freunde auseinanderzuhalten. Dass Tyler ein Faible für Shampoos hat, erinnert eher an Patrick Bateman aus 'American Psycho', als dass es helfen würde, Tyler ein Gesicht zu verleihen. Ein Buch über die Oberflächlichkeit der 90er? So sieht es auf jeden Fall aus. Muss man nicht wirklich gelesen haben ... leider.
[Dorothée Büttgen, Juli 05 - Für Fragen und Kommentare gibt's das Forum]



Microsklaven       Microserfs
"Microsklaven (dt.) / Microserfs" (Flamingo, Paperback, 1995, gelesen: September 03)
"At computer giant Microsoft, Dan, Susan, Abe, Todd and Bug are struggling to get a life in a high-speed high-tech environment. The job may be super cool, the pay may be astronomical, but they're heading nowhere, and however hard they work, however many shares they earn, they're never going to be as rich as Bill. And besides, with all the hours they're putting in, their best relationships are on e-mail. Something's got to give ..."

Ich habe bisher noch nicht herausgefunden, ob ich das Buch deshalb so witzig fand, weil ich kurz davor im Yahoo! Headquarter in Sunnyvale war, und mir vieles, was in der Geschichte beschrieben wurde, so unheimlich bekannt vorkam? Oder ob es auch so witzig ist, wenn man von der Branche überhaupt keine Ahnung hat? Wer hierzu Erfahrungen hat, sollte auf jeden Fall seine Meinung im Forum hinterlassen. Das würde mich wirklich interessieren!

Auf jeden Fall geht es im ersten Teil des Buches um eine Gruppe junger Leute, die in Silicon Valley bei Microsoft angestellt sind. Auf der Höhe des Internet-Hypes leben sie nur für den Job, denn es ist schließlich ziemlich cool, für Bill zu arbeiten. So lange es um Microsoft geht, ist es eine tolle Story über die merkwürdigen Individuen, die in der Internet-Branche arbeiten und die komischen Goodies, die die Firma ihnen bietet. Und das kann man (in abgespeckter Form) auch heute noch dort finden.
Leider läßt die Story etwas an Spannung nach, wenn sich die Freunde entschließen, Bill den Rücken zu kehren und etwas eigenes zu starten. Dann geht es nämlich nur noch um die einzelnen wilden Persönlichkeiten, und ohne den Microsoft-Background verlieren sie etwas an Farbe. Aber das Buch bleibt unterhaltsam und die Frage, es nicht weiter zu lesen, stellt sich eigentlich auch nicht.

Ein unbedingtes Muss für alle aus der Branche (wobei ich glaube, dass ich jetzt die Letzte war, die es noch nicht gelesen hatte) und für alle anderen, die einen unglaublichen (aber wahren) Blick hinter die Kulissen des Silicon Valley-Hypes werfen wollen.
[Dorothée Büttgen, November 03 - Für Fragen und Kommentare gibt's das Forum]

Girlfriend in a Coma (deutsch)       Girlfriend in a Coma (englisch)
"Girlfriend in a Coma (dt.) / Girlfriend in a Coma" (Flamingo, Paperback, 1998, gelesen: September 99)
"What did Karen see that December night? What pictures of tomorrow could so disturb her that she would flee into a refuge of bottomless sleep? Why would she leave me? Knock knock. Who's there? It's me, Karen. No joke. No punchline -- c'est moi. Will you come out? Or will you let me in?"

Viel mehr Hinweise auf den Inhalt gibt das Buchcover nicht her. Aber es hörte sich interessant genug an, um diesem total unbekannten Buch eine Chance zu geben. Und es hat sich gelohnt.
Die Hauptpersonen sind sechs Freunde kurz vor dem High School Abschluss in Kanada. Eigentlich sind es sieben Freunde, aber einer von ihnen, Jared, ist bereits tot und taucht nur als Geist auf. An dem Abend, als Karen ihre Unschuld verliert, gibt sie ihrem Freund Richard einen Briefumschlag, den er ihr am nächsten Tag ungeöffnet wiedergeben soll, es sei denn, etwas merkwürdiges passiert. Dann fällt sie in ein Koma, aus dem sie erst 17 Jahre später wieder erwacht. In dem Brief beschreibt sie ihre Visionen von einer Zukunft, die sie wahrscheinlich nicht hätte sehen sollen. Und sie bittet Richard, auf sie zu warten. In den folgenden 17 Jahren geht das Leben für die restlichen Freunde weiter ... Schulabschluss, Partys, Jobs, Drogen, Alkohol, Heirat usw. Und Richard wird Vater einer Tochter, die Karen während ihres Komas zur Welt bringt.
Als Karen 17 Jahre später wieder erwacht, gibt das natürlich reichlich Gelegenheit, die Entwicklung der Welt und der Menschen in fast zwei Jahrzehnten aus der Sicht einer 'Aussenseiterin' zu kommentieren. Sind wir wirklich so Technologie- und Zeitbesessen geworden? Sind die Menschen jetzt oberflächlicher als in den 70er Jahren? Und Karens Visionen gehen weiter. Sie hat das Ende der Welt gesehen, genau so, wie es einige Wochen später tatsächlich wahr wird. Nur die sechs Freunde, und der Geist Jared, überleben.
Ich glaube, das zeigt schon, wie ungewöhnlich und abgedreht die Story ist. Aber sie ist auch spannend und glaubwürdig. Die sechs Freunde sind eigentlich normale Leute wie Du und Ich, und genau so reden sie auch. Aber sie haben ein ungewöhnliches Schicksal vor sich, denn schließlich liegt es an ihnen, ihr bisheriges gemütliches, aber oberflächliches Leben hinter sich zu lassen und die Welt zu retten. Und damit haben sie natürlich einige Schwierigkeiten.
[Dorothée Büttgen, Oktober 99 - Für Fragen und Kommentare gibt's das Forum]



Miss Wyoming (deutsch)       Miss Wyoming
"Miss Wyoming (dt.) / Miss Wyoming" (Vintage Contemporaries, Paperback, 1. Auflage, 1999, gelesen: März 02)
"Susan Colgate - beauty queen, child star, "good daughter" on the long-running network series Meet the Blooms, rock 'n' roll wife - has vanished. Again. The first time was big news: Her plane crashed over Seneca, Ohio, and she was presumed dead by her adoring public. But Susan had in fact walked away unscathed, the only survivor, and entered a new, less fabulous life.
John Johnson, Hollywood producer - everyone admires his blockbusters Bel Air PI and Mega Force - has been careening through a mid-life crisis that included his own disappearing act from society. But a near-death experience brings him to a realization: Once he has Susan Colgate in his life, all will be right with the world. Which is why he will stop at nothing to find her."

Junge trifft Mädchen, Junge verliebt sich in Mädchen, Junge verliert Mädchen, Junge findet Mädchen, Happy End. So einfach ist es dann doch nicht. Die Geschichte von Susan und John ist viiiiel komplizierter, obwohl Sie am Ende auf dasselbe hinausläuft.
Die Hauptpersonen sind zwei "ach so arme" mehr oder weniger erfolgreiche Hollywood-Amerikaner mit Probleme, die wirklich nur diese Spezies Mensch haben kann. Über verschlungene Wege begegnen Sie sich und es ist der aussergewöhnlichen Hartnäckigkeit von John zu verdanken, dass sie am Ende auch zusammen kommen. Die Erzählung springt immer wieder zwischen Susan jetzt, Susan früher, John jetzt und John früher hin und her, bis sich schließlich alle vier Handlungsstränge an einem Punkt treffen. Es ist hauptsächlich der Ballast aus der Vergangenheit, der den Weg der beiden bestimmt.
Das Buch liest sich schnell, ist witzig und man hat das Gefühl, die Charaktere zu kennen, da sie zu einem großen Teil aus Klischees bestehen. Vorurteile gegenüber amerikanischen Serien-Schauspielerinnen und Film-Produzenten haben wir doch schließlich alle. Und genau mit denen spielt Coupland hier auf zynische Art und Weise.
[Dorothée Büttgen, Juli 02 - Für Fragen und Kommentare gibt's das Forum]

Alle Familien sind verkorkst       All Families are Psychotic
"Alle Familien sind verkorkst / All Families are Psychotic" (Flamingo, Paperback, 1. Auflage, 2002, gelesen: Oktober 02)
"In a cheap motel an hour from Cape Canaveral, Janet Drummond takes her medication, and does a rapid tally of the whereabouts of her children. Wade has spent the night in jail; suicidal Bryan is due to arrive at any moment with his vowel-free grilfriend, Shw; and then there is Sarah, 'a bolt of lightning frozen in midflash' - here in Orlando to be the star of Friday's shuttle mission. With Janet's ex-husband and his trophy wife also in town, Janet spends a moment contemplating her family, and where it all went wrong. Or did it?"

Der Titel sagt es eindeutig: Hier handelt es sich um die Geschichte einer total durchgeknallten Familie. Aber irgendwie können sie alle nichts dafür.
Die Mutter, Janet, wurde unerwartet für eine Vorzeige-Blondine sitzengelassen; als ihr Ex-Mann herausbekommt, dass sein ältester Sohn Wade mit seiner neuen Frau geschlafen hat, will er ihn erschießen; die Kugel fliegt durch Wades Körper durch und landet in Janet, wodurch sie mit HIV infiziert wird; die Tochter Sarah hat die einzig wahre Karriere der Familie gemacht, als sie Astronautin wurde; allerdings wurde sie mit nur einer Hand geboren, da ihre Mutter während der Schwangerschaft ein falsches Medikament genommen hat. Und das ist nur ein kleiner Teil von allem, was dieser ganz normalen amerikanischen Familie so zugestoßen ist. Während sich alle in Houston treffen, um der Tochter bei ihrem ersten Start ins All zuzusehen, spitzt sich die Situation zu. Wenn man das überhaupt so sagen kann. Denn die Drummonds kann so schnell nichts mehr erschüttern.

Wie auch in "Miss Wyoming" karikiert Coupland auf satirische Weise die Abgründe im ganz normalen Amerika. Hinter jeder Fassade stecken Abgründe, die einen aber eigentlich garnicht so sehr erstaunen, wenn man sich die Sache genauer anguckt. Die Charaktere sind ausgesprochen liebenswert und nehmen ihr Schicksal und was es ihnen in den Weg wirft mit stoischer Gelassenheit hin. Sie haben alles gesehen, alles erlebt ... was kann jetzt noch kommen, das sie aus der Bahn werfen könnte? Richtig: Garnichts. Der Leser ist amüsierter Beobachter, glücklich, nicht in ihrer Haut zu stecken und gespannt zu erfahren, wie es weiter geht. Und vielleicht kann man sich ein bisschen von der Gelassenheit der Drummonds zu Herzen nehmen.
Spannend, lustig, absurd, empfehlenswert!
[Dorothée Büttgen, November 02 - Für Fragen und Kommentare gibt's das Forum]

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