Wolf Serno

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Wolf Serno, Copyright: Der Club
Wolf Serno
geboren: 1944
in: Hamburg

Bibliographie:
2001 .|. Der Wanderchirurg Leseprobe bei Droemer Knaur
2002 .|. Der Chirurg von Campodios Leseprobe bei Droemer Knaur
2002 .|. Die Hitzkammer .|. Bookworm's Meinung
2003 .|. Tod im Apothekenhaus
2004 .|. Die Mission des Wanderchirurgen Leseprobe bei Droemer Knaur
2005 .|. Hexenkammer Leseprobe bei Droemer Knaur
2005 .|. Der Balsamträger Leseprobe bei Droemer Knaur
2006 .|. Der Puppenkönig Leseprobe bei Droemer Knaur
2008 .|. Das Spiel des Puppenkönigs Leseprobe bei Droemer Knaur
2009 .|. Die Liebe des Wanderchirurgen Leseprobe bei Droemer Knaur
 
 

Die Hitzkammer
"Die Hitzkammer" (Club Premiere, gebunden, 1. Auflage, 2002, gelesen: Januar 03)
"1547: Der Alchimist Ludolf Lapidius ist erstg seit kurzer Zeit in der kleinen stadt Kirchrode im Oberharz ansässig, als er um medizinische Hilfe bei einem höchst prekären Fall gebeten wird. Das junge Kräuterweib Freya Säckler, die unter dem Verdacht der Hexerei im Kerker sitzt, ist unter der Folter zusammengebrochen. Lapidius erkennt sofort das die Ursache ihres geschwächten Zustandes woanders zu liegt: Die junge Frau ist mit der Syphilis infiziert, eine verheerende Epidemie, die ganz Europa ergriffen hat. Ünberzeugt, dass Ferya zu Unrecht als Hexe verfogt wird, beginnt für Lapidius ein Wettlauf gegen die, denn man gewährt ihm ledigliche drei Wochen, um um seine schwer kranke Patientin zu heilen. Er nimmt sie in sein Haus auf uns behandelt sie in seiner Hitzkammermit einer Kur die ihn selbst einst von der tödlichen Seuche befreite. Doch dann ereignet sich grauenhaftes in dem friedlichen Ort: Unter Freyas Marktkarren wird die Leiche einer vergewaltigten Frau gefunden, auf deren Stirn die Initialen F.S. eingeritzt sind. Wenig später entdeckt Lapidius zu seinem Entsetzen den abgetrennten Kopf einer Frauenleiche, der ebenfalls die rätselhaften Initialen trägt. Der Mob stürmt sein Haus, denn alle sind davon überzeugt, dass Lapidius' Patientin eine gefährliche, mordrünstige Hexe ist. Alle bis auf Lapidius selbst, der die junge Kräuterheilerin längst in sein Herz geschlossen hat. Doch kann er ihre Unschuld beweisen?"

Ein sehr gut geschriebener Krimi mit stimmigen Charakteren. Der Leser taucht sofort ein in das Kirchroder Alltagsleben und erlebt das erste Aufblitzen von Vernunft und Aufklärung in einer Zeit des religiösen Wahns, in der Fanatiker immer noch lieber nach dem "Hexenhammer" richteten, als sich um Beweise und Objektivität zu bemühen. Während Lapidius durch seine Ermittlungen stolpert und eigentlich alles falsch macht, erlebt der Leser die Demontage eines Hexenprozesse zu einem sehr irdischen, unmagischem Verbrechen, das mächtig am Glanze Kirchrodes kratzt. Weder Klerus noch Verwaltung unterstützen Lapidius. Alle seine Helfer sterben und seine Verdächtigen sind sehr schnell keine mehr.

Wolf Sorno erzählt wunderbar und hat sehr gut recherchiert. Weder die zarte Liebesgeschichte, angefacht durch gemeinsames Leid, noch der sehr schön erzählte Heilungsprozess ersticken die Dramatik der von Lapidius aufzuklärenden Verbrechen. Da der Leser auch nicht schlauer ist als Lapidius, sind die Intimität der Behandlung und Lapidius' Dialoge mit Freya auch für den Leser kurze Momente der Ruhe, um über das erlebte nachzudenken. Ein Buch das vom Anfang bis zum dann doch überraschenden Schluß die Spannung hält und Spass macht.
[Jürgen Kucklinski, Februar 03]

Weitere Rezensionen bei Bookworm's Lair:

Andrea Barrett, Jenseits des Nordmeers     Donna W. Cross, Die Päpstin     Barbara Hambly, Schatten am großen Strom     Arturo Pérez-Reverte, Der Fechtmeister

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