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Donna W. Cross, Copyright: Ms. Cross
Donna Woolfolk Cross

Homepage: www.popejoan.com

Bibliographie:
1979 .|. Word abuse: how the words we use use us
1982 .|. Daddy's little girl: the unspoken bargain
     between fathers and their daughters
     (William Woolfolk with Donna Woolfolk Cross)
1983 .|. Mediaspeak: how television makes up your mind
1997 .|. Die Päpstin .|. Pope Joan Excerpt from Random House .|. Bookworm's Meinung
 

Die Päpstin       Pope Joan
" Die Päpstin / Pope Joan" (Rütten & Loening, Gebundene Ausgabe, 1996, gelesen: Januar 99)
"Johanna, ein junges Mädchen mit überragenden Geistesgaben, wächst im Frankenreich des 9. Jahrhunderts heran. Als Tochter eines strenggläubigen Vaters und einer heidnischen Mutter gelingt ihr, was allen Mädchen im Mittelalter verwehrt blieb: Sie erhält eine fundierte heilkundliche und philosophische Ausbildung. Doch Johanna weiß, daß ihr als Frau die letzten Tore der Weisheit verschlossen bleiben, ja daß sie kaum überleben wird. Als Mönch verkleidet tritt sie zunächst ins Kloster Fulda ein und macht sich Jahre später auf den Weg nach Rom. Dort gelangt sie als Leibarzt des Papstes innerhalb kurzer Zeit zu großer Berühmtheit. Und schließlich ist sie es selbst, die die Geschicke der katholischen Kirche leitet: Als Papst Johannes Anglicus besteigt sie den päpstlichen Thron."

Ich kenne keinen, der für dieses Buch länger als 5 Tage gebraucht hat. Und dabei hat es 566 Seiten in der gebundenen Ausgabe ... im wahrsten Sinne des Wortes das, was man als einen 'dicken Wälzer' bezeichnet. Aber diese wahre Geschichte einer jungen Frau, die sich gegen alle Hindernisse das holt, was sie haben will, nämlich Wissen, ist auf keiner einzigen Seite langweilig.
Die Autorin gibt im Nachwort selbst zu, daß sie den persönlichen Hintergrund Johannas durch fiktive Details ergänzen musste: "Über Johannas Kinder- und Jugendjahre ist so gut wie nichts bekannt; ... Doch die bedeutsamsten Ereignisse in Johannas Erwachsenenleben, wie sie in Die Päpstin geschildert werden, entsprechen der tatsächlichen historischen Überlieferung; gleiches gilt für den äußeren geschichtlichen Rahmen ..." (S. 563). Auch wenn einige Fakten 'zurechtgerückt' wurden, gibt die Geschichte doch ein fesselndes Bild des Mittelalters.
Als Frau dreht sich einem stellenweise der Magen herum, wenn man lesen muss, wie Frauen in dieser Zeit generell behandelt wurden und was ach so gelehrte Kirchenmänner über Frauen sagten, die nichts anderes als lesen und schreiben lernen wollten. "Bei einigen Frauen ist - wie auch bei manchen Tieren - die Fähigkeit zur Nachahmung besonders hoch entwickelt, und dies erlaubt es ihnen, sich die Worte der Männer einzuprägen, sie zu wiederholen und auf diese Weise den Anschein der Gelehrsamkeit zu erwecken. Aber diese Fähigkeit zur Nachahmung darf nicht mit der wahren Vernunft verwechselt werden, die ihrem ganzen Wesen nach eine rein männliche Eigenschaft ist." (S. 115f).
Da kann man doch nur sagen, dass es uns Frauen heute richtig gut geht. Es müssen Frauen wie Johanna gewesen sein, die uns den Weg dafür geebnet haben, was uns heute offen steht. Aber es handelt sich hier natürlich nicht nur um 'Frauenliteratur'. Die Geschichte hat ganz bestimmt auch für Männer ihren Reiz. Letztendlich geht es darum, wie es ein Mensch, der nicht von Geburt an dazu ausersehen war, es schaffte, zum Oberhaupt der katholischen Kirche aufzusteigen.
[Dorothée Büttgen, Mai 99]

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