"Das Reich der Siqqusim: Auferstehung / The Rising"
(Leisure Books, Paperback, 1. Auflage, 2004, gelesen: März 04)
"Nothing stays dead for long. The dead are returning to life, intelligent, determined ... and very hungry. Escape seems impossible for Jim Thurmond, one of the few left alive in this nightmare world. But Jim's young son is also alive and in grave danger hundreds of miles away. Despite astronomical odds, Jim vows to find him - or die trying.
Joined by an elderly preacher, a guilt-ridden scientist and an ex-prostitute, Jim sets out on a cross-country rescue mission. Together they must battle both the living and the living dead ... and the even greater evil that awaits them at the end of their journey."
Der Klappentext vermittelt einen etwas falschen Eindruck vom Inhalt des Romans. Für mich hatte es sich zuerst so angehört, als ginge es um eine klassische 'Road-Movie'-Geschichte: Vier Leute treffen sich, steigen in ein Auto und fahren durch das Land, um Jims Sohn zu retten. Nach dem sich die vier erwähnten Personen nach 3/4 des Buches aber immer noch nicht getroffen hatten, wurde mir klar, dass da jemand etwas falsch formuliert hat.
Die Vier spielen definitiv aber wichtige Rollen in der Geschichte. Die Experimente des Dr. Baker haben dazu geführt, dass Zombies sich wie durch einen Virus auf der Erde verbreiten und die Toten aus ihren Gräbern aufstehen. Im Gegensatz zu den klassischen Verhaltensweisen der Horrorfilme sind sie allerdings nicht dumm, träge und leicht zu überlisten, sondern intelligent, schnell und wild entschlossen, die Menschen zu töten, um mehr von ihrer Art zu produzieren. Und es scheint keine Möglichkeit zu geben, sie aufzuhalten.
Mr. Keene hat das Szenario wirklich in jeder Konsequenz komplett durchdacht. Wenn alles, was stirbt, zum Zombie wird, was passiert dann mit den Tieren im Zoo, die keiner mehr füttert? Was passiert mit den Babys, die von ihren toten Eltern nicht mehr versorgt werden? Und was mit den Vögeln und Käfern, wenn sie sterben? Die Konsequenzen sind haarsträubend und können einem wirklich Angst einjagen.
Ein bisschen viel des Guten wird es, wenn das Militär ins Spiel kommt. Wie immer, wenn eine Gesellschaft zusammenbricht, sieht sich das Militär als einziger Retter von Recht und Ordnung. Und an der Spitze der Truppe sitzt natürlich ein total durchgeknallter General mit einem ausgeprägten Gott-Komplex. Der Mensch ist immer noch das grausamste aller Tiere und hier steht der General dem Zombie in nichts nach. Die Szenen beim Militär sind die grausamsten im ganzen Buch und das ist wirklich schade. Denn das wäre nicht nötig gewesen.
Ich habe überhaupt noch keinen Horror-Roman gelesen, der so spannend und Angst einflößend war wie 'The Rising'. Die Handlung entwickelt sich von einem Höhepunkt zum anderen und das Ende ist genial. Leider kann ich nicht mehr darüber verraten, bin aber für jede Interpretation dankbar. Schick mir einfach eine Mail, wenn du es gelesen hast!
Definitiv empfehlenswert für alle, die gerne ein paar schlaflose Nächte hätten. Hoffentlich kommt von diesem neuen Autor noch eine Menge nach. Den Bram Stoker Award 2004 hat er auf jeden Fall schon mal für dieses Buch erhalten. Das gibt Hoffnung!
[Dorothée Büttgen, Juli 04]
"Das Reich der Siqqusim: Stadt der Toten / City of the Dead"
(Leisure Books, Paperback, 1. Auflage, 2005, gelesen: März 09)
"Where can you go when the dead are everywhere? Cities have become overrun with legions of the dead, all of them intent on destroying what's left of the living. Trapped inside a fortified skyscraper, a handful of survivors prepare to make their last stand against an unstoppable, undying enemy. With every hour their chances diminish and their numbers dwindle, while the numbers of the dead can only rise. Because sooner or later, everything dies. And then it comes back, ready to kill."
Das Ende des ersten Teils konnte man ja nicht einfach so stehen lassen. Nach zahlreichen Protesten nahm der Autor seine Fans ernst, schrieb das letzte Kapitel von 'Auferstehung' neu und hängte gleich eine Fortsetzung hinten dran: 'Stadt der Toten'. Es stellt sich ja auch wirklich die Frage, was mit den Menschen passiert, wenn die Zombies überhand nehmen. Wohin kann man noch flüchten? Da drängt sich New York, die Stadt in der alles möglich ist, ja geradezu auf. Hier haben sich die letzten verbleibenden Menschen in einem Wolkenkratzer verschanzt, der nach dem 11. September gebaut wurde, um all dem zu wiederstehen, was das World Trade Center zu Fall gebracht hat. Gebaut wurde das Gebäude von einem Millionär mit Gott-Komplex, der jetzt alles daran setzt, 'seine' Schützlinge zu retten.
Aber wie schon im ersten Teil der Geschichte sind die Zombies hier keine stupiden, langsamen, stumpfsinnigen Wesen, sondern intelligente Planer mit einem Anführer. Und ihr Ziel ist es, alle Menschen auf der Erde auszurotten, um Gott damit eins auszuwischen.
Wir erleben die Geschichte wieder zusammen mit Jim und seinem Sohn Danny, Martin und Frankie. Es kommen noch ein paar Hauptfiguren dazu, aber nie zu viele, damit man nicht den Überblick verliert. Bei jeder neuen Wendung fragt man sich unwillkürlich, was man selber in der Situation tun würde (so unwahrscheinlich sie einem auch vorkommt), und wie die Menschen um einen herum reagieren würden. Wenn es eine Kategorie "Realistische Zombiegeschichte" gäbe, wäre 'Stadt der Toten' ein würdiger Vertreter dafür. Packender wirds nicht.
[Dorothée Büttgen, April 09]
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