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Louis de Pointe du Lac, ein 200 Jahre alter Vampir, erzählt dem Interviewer Daniel Malloy seine
Geschichte: wie er 1791 in
New Orleans von Lestat de Lioncourt zum Vampir gemacht wurde,
sein Leben mit Lestat und Claudia, ihrer 5jährigen Vampir-'Tochter', die Flucht nach Paris und die
verhängnisvolle Begegnung mit dem 400 Jahre alten Vampir Armand, dem Besitzer des
'Théâtre des Vampires' in Paris. Er ist nicht gerade glücklich und ständig auf
der Suche nach jemandem, der ihm seine Existenz verständlich machen kann.
The Queen of the Damned ist der dritte Teil der 'Vampire Chronicles', die mit 'Interview with the
Vampire' begonnen haben. Die Geschichte dreht sich um Akasha, den ersten Vampir und damit der
Ursprung aller anderen Vampire auf der Erde, und Lestat, den sie sich zum Gehilfen gewählt hat,
um die Menschheit zu 'retten'. Nacheinander werden alle Vampire, die man aus den ersten beiden
Büchern kennt (und auch einige neue), in die Geschichte mit einbezogen, bis sie schliesslich
in einem furiosen Finale aufeinandertreffen.
Ewig und drei Tage haben wir auf die Geschichte von Armand gewartet. Endlich, im sechsten Teil der
'Vampire Chronicles' war es dann soweit. Erste Hinweise auf seine Vergangenheit gab es ja schon
in 'The Vampire Lestat', dem zweiten Teil der Chroniken. Was war davor passiert? Und was geschah
am Ende von 'Memnoch, the Devil', dem fünften Teil der Chroniken, mit Armand? War er
wirklich tot, für immer?
Im siebten Teil der Vampir Chroniken (und hoffentlich noch immer nicht dem letzten) erzählt der schon bekannte 'Chronist' David Talbot die Geschichte von Merrick, einem Mitglied des farbigen Teils der Mayfair-Familie. Merrick ist eine Hexe mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten und die Beschwörung von Geistern ist nur eine davon.
Von Marius hat man in den vorangegangenen sieben Bänden der Vampir Chroniken nur durch andere erfahren: Lestat, Armand und Pandora haben in den nach ihnen benannten Büchern immer wieder von ihm berichtet, denn er hat ihr Leben entscheidend beeinflusst. Jetzt ist Marius selbst an der Reihe, die Lücken zu schließen, die durch die subjektiven Sichtweisen der anderen Erzähler entstanden sind.
In der ersten Hälfte ist "Blood and Gold" mehr ein historischer Roman als eine Horror-Geschichte. Die Handlung wird nicht so sehr dadurch geprägt, dass Marius ein Vampir ist, sondern mehr dadurch, dass sie im Alten Rom spielt, von seinen besten Zeiten bis zu seinem Fall und der 'Auferstehung' von Konstantinopel. Danach siedelt Marius nach Venedig um und seine Zeit mit Armand beginnt. Hier steht wieder mehr der Vampir im Vordergrund und die Story bekommt den nötigen 'Kick'. Interessant ist dieser Teil vor allem für alle, die schon mal in Venedig und Florenz waren. Wenn Marius von dem Bild der Magi in der Medici-Kapelle erzählt, das er in seiner Villa originalgetreu nachmalt, wird das doppelt interessant, wenn man selber schon mal dringestanden hat. Da hat man als Europäer diesmal sicherlich einen Standortvorteil (das eigentliche Zentrum des Vampir-Lebens, New Orleans, kommt in diesem Band übrigens garnicht vor).
Obwohl es offiziell der 9. Teil der "Vampir Chroniken" ist, scheint es doch mehr ein Wiedersehen mit alten, lange vermissten Freunden zu sein: Den Mayfairs aus "Hexenstunde". Lestat ist zwar im wahrsten Sinnes des Wortes der Zuhörer der Lebensgeschichte von Quinn Blackwood, aber das hat für die Geschichte bis fast ganz zum Schluss keine Bedeutung. Vielmehr vergisst man die Tatsache eigentlich sehr schnell, denn in Quinns Geschichte spielen Mona Mayfair, Rowan Mayfair, Michael Curry und das First Street Haus eine zentrale Rolle. Und nicht zu vergessen, Julian Mayfair. Spätestens wenn er auftaucht erinnert man sich wieder lebhaft an die Mayfair-Saga, riecht den Duft des Garden Districts und sieht das First Street Haus vor sich, mit seinem Garten, Deirdres Veranda und Lashers Eiche.
Nach diesem 10. Teil der Vampir-Chroniken ist Schluss. Anne Rice hat das Interesse an Lestat, Louis und den Mayfairs verloren und will sich anderen Themen zuwenden. Vielleicht sind aber auch einfach alle Geschichten erzählt. Es wäre natürlich schön gewesen, wenn 'Blood Canticle' einen genauso fulminanten Abschluss geboten hätte wie es die Serien der Vampir- und der Mayfair-Chroniken am Anfang einmal gewesen waren. Aber die Geschichte ist einfach nur rum. Und man kann noch nicht mal so richtig traurig sein. Denn man möchte als Fan die Chroniken doch gerne so gut in Erinnerung behalten, wie sie einmal waren. Und das kann Ms. Rice leider nicht weiter bieten.
In der engsten Verknüpfung von Vampir- und Mayfair-Chroniken treffen Lestat und die Mayfairs erneut aufeinander. Mona Mayfair, im vorangegangenen Teil von Lestat zum Vampir gemacht, ist auf der Suche nach ihrer Tochter Morrigan, die im dritten Teil der Mayfair-Chroniken ('Die Mayfair-Hexen') mit dem geheimnisvollen Ash verschwunden ist. Unsterblich und wieder völlig gesund gibt es nichts und niemanden, der sie noch von der Suche abhalten kann. Lestat hilft ihr dabei und trifft dabei mit Rowan Mayfair auf eine Frau, die sein untotes Leben verändern könnte.
Das Buch hat einige komische Momente, z.B. wenn Maharet, die älteste noch existierende Vampirin, Lestat davon überzeugen will, es doch lieber mit eMails statt mit Telepathie zu versuchen, um mit ihr Kontakt aufzunehmen.
Was fehlt ist der Horror, der subtile Grusel, der immer so wirkungsvoll in den Geschichten enthalten war und für den man Anne Rice-Bücher gelesen hat. Da dieser Aspekt fast vollständig fehlt, weiß man eigentlich nicht mehr so ganz genau, wofür das Buch gut sein soll. Warum Anne Rice lesen, wenn's nicht gruselt?
Auf den Inhalt des dritten Teils der Mayfair-Chroniken braucht man garnicht mehr im Detail eingehen: er wird durch den Klappentext schon ausreichend beschrieben. Nach insgesamt fast 2000 Seiten Mayfair-Geschichte ist dieser Teil (bis jetzt) ein würdiger Abschluss der Familiensaga. Was als Familiengeist anfing (in 'The Witching Hour') und zum lebenden Wesen wurde (in 'Lasher') erhält jetzt eine Geschichte, Artgenossen und eine Zukunft. Insofern hat sich der Kreis geschlossen.
Eine Liebesgeschichte aus der SM-Szene, von Ms. Rice 1985 unter dem Namen Anne Rampling veröffentlicht. Das Pseudonym sollte dazu dienen, die Leser der Vampir-Chroniken nicht in die Irre zu führen, denn bei 'Exit to Eden' handelt es sich um Pornographie im wahrsten Sinne des Wortes - zumindest in der ersten Hälfte des Buches.
Lisa ist die Gründerin eines exklusiven Ferienclubs mit nur einem Motto - SM-Sex in allen Varianten. Sie ist erfolgreich, erfinderisch und eines sehr dominante Frau - daran gewöhnt, dass alles in ihrem Leben auch so funktioniert, wie sie es plant und sagt.
Das Buch besteht wirklich aus zwei Teilen: SM-Pornographie in der ersten Hälfte, die im Club spielt, und eine intelligente Liebesgeschichte vor der Kulisse New Orleans' in der zweiten Hälfte. Beides ist auf seine Art sehr interessant und fesselnd geschrieben. In der strikten Trennung liegt aber auch das Problem des Buches. Wer Erotik lesen will, für den kommt im zweite Teil nichts interessantes mehr. Wer eine Liebesgeschichte lesen will, für den ist der erste Teil zwohl zu heftig.
"In a darkened room a young man sits telling the macabre and eerie story of his life ... the story of a
vampire, gifted with eternal life, cursed with an exquisite craving for human blood."
Der erste Teil der 'Vampire Chronicles' ist vor 23 Jahren (1976) erstmals erschienen, und niemand
hätte gedacht, dass die Chroniken einmal 6 Bände umfassen würden (Stand:
Mai 99). Es war Anne Rice's Erstlingswerk, von ein paar Kurzgeschichten einmal abgesehen.
Sie erzählt die Geschichte der Vampire Lestat, Louis und Claudia einmal nicht aus der
Perspektive der Jäger und Opfer, wie es bis dahin allgemein üblich war, sondern aus der
Sicht der Vampire. Was es für sie bedeutet, unsterblich zu sein und zum Überleben
töten zu müssen. In sofern hat Anne Rice der Vampir-Literatur ein völlig neues
Gesicht gegeben ... und was für ein Gesicht. Schliesslich heisst die erste 'Lektion' des
Vampir-Daseins nicht umsonst 'Be powerful, beautiful and without regret'.
Anne Rice hat es geschafft, eine komplett durchdachte Welt zu erschaffen, in der Vampire leben,
lieben und leiden. Und das so überzeugend, dass sich danach alle anderen Vampir-Romane
daran messen lassen mussten.
Die Verfilmung des Buches von 1994 mit Tom Cruise als Lestat, Brad Pitt als Louis und Kirsten Dunst
als Claudia ist (fast) perfekt, aber es lohnt sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen, auch wenn man
den Film schon kennt. Und man sollte es im englischen Original lesen, denn die deutsche
Übersetzung wird der wunderbaren Sprache von Anne Rice nicht im entferntesten gerecht!
[Dorothée Büttgen, Mai 99]
"A feat of mesmeric storytelling, a chilling entertainment, THE QUEEN OF THE DAMNED unleashes
Akasha, the Queen herself, who has risen from a six-thousand-year sleep to let loose the powers of
the night. Akasha has a marvelously devious plan do "save" mankind and destroy Lestat - in this
extraordinarily sensual novel of the complex, erotic, electrifying world of the undead."
Mehr sei hier garnicht verraten, ausser, dass ich es fuer das beste Buch der 'Vampire Chronicles'
halte. Aber man sollte die ersten beiden Bände ('Interview with the Vampire' und 'The Vampire
Lestat') gelesen haben, um die Zusammenhänge vollständig zu verstehen. Natürlich
im englischen Original!
[Dorothée Büttgen, Mai 99]
"In the latest installment of The Vampire Chronicles, Anne Rice summons up dazzling worlds to
bring us the story of Armand - eternally young, with the face of a Botticelli angel. Armand, who first
appeared in all his dark glory more than twenty years ago in the now-classic Interview with the
Vampire, the first of The Vampire Chronicles, the novel that established its author worldwide
as a magnificent storyteller and creator of magical realms.
Now, we go with Armand across the centuries to the Kiev Rus of his boyhood - a ruined city under
Mongol dominion - and to ancient Constantinople, where Tartar raiders sell him into slavery. And in
a magnificent palazzo in the Venice of the Renaissance we see him emotionally and intellectually
in thrall to the great vampire Marius, who masquerades among humankind as a mysterious, reclusive
painter and who will bestow upon Armand the gift of vampiric blood.
As the novel races to its climax, moving through scenes of luxury and elegance, of ambush, fire,
and devil worship to nineteenth-century Paris and today's New Orleans, we see its eternally
vulnerable and romantic hero forced to choose between his twilight immortality and the salvation
of his immortal soul."
'The Vampire Armand' beantwortet alle Fragen und gibt darüber hinaus einen faszinierenden
Einblick in das Venedig der Rennaissance. Die Rahmenhandlung ist genial, bis hin zur Auflösung,
was damals in New York wirklich passiert ist (siehe: Memnoch, the Devil). Armands sterbliches Leben
mit Marius ist m.E. ein bisschen zu lang geraten, aber sobald er zum Vampir gemacht wird, weiss man
wieder, warum Anne Rice die besten Vampir-Romane schreibt, die es gibt. Als Fan kommt man
sowieso nicht drumherum, das Buch in kürzester Zeit zu verschlingen. Neulinge sollten
am Anfang der Chroniken beginnen (Interview with the Vampire). Wer etwas gegen die erotische
Beziehung eines Vampirs zu einem 'kleinen Jungen' einzuwenden hat, wird stellenweise
irritiert sein. Und über den Schluss kann man stundenlang debattieren. Es ist vielleicht nicht
der beste Teil der Chroniken, aber 100prozentig lesenswert.
[Dorothée Büttgen, Mai 99]
"In her mesmerizing new novel, the author of The Vampire Chronicles and the saga of the Mayfair Witches demonstrates once again her gift for spellbinding storytelling and the creation of myth and magic. Here, in a magnificent tale of sorcery and the occult, she makes real for us a hitherto unexplored world of witchcraft.
At the center is the beautiful, unconquerable witch Merrick. [...] Her ancestors are the great Mayfair Witches, of whom she knows nothing - and from whom she inherits the power and the magical knowledge of a Circe.
Into this exotic realm comes David Talbot - hero, storyteller, adventurer, almost-mortal vampire, visitor from another dark realm. It is he who recountes Merrick's haunting tale - a tale that takes us from the New Orleans of past and present to the jungles of Guatemala, from the Maya ruins of a century ago to ancient civilizations not yet explored.
Anne Rice's richly told novel weaves an irresistible story of two worlds: the witches' world and the vampires' world, where magical powers and otherworldly fascinations are locked together in a dance of seduction, death, and rebirth."
Der Vampir Louis ist besessen von dem Gedanken, dass seine Tochter und große Liebe Claudia, die im ersten Teil der Vampir-Chroniken auf so tragische Weise zu Tode kam, noch immer keine Ruhe gefunden hat. Zusammen mit David sucht er Merrick auf, um ihre Fähigkeiten zu nutzen und so den Kontakt zu Claudia aufzunehmen. Mit tragischen Konsequenzen für alle Beteiligten.
David kennt Merrick aus früheren Zeiten, als er noch sterblich und ein alter Mann war, und er erzählt Louis von ihrem aufregenden und beinahe tödlichen Ausflug in den Dschungel Guatemalas, auf der Suche nach uralten Artefakten und den Geistern aus Merricks Vergangenheit. Kein Mensch kannte Merrick so gut wie David, aber Jahre später als Vampir muss er erkennen, dass er Merrick unterschätzt hat.
Um die Gründung einer Familie geht es letztendlich auch in 'Merrick'. Am Ende der spannenden Geschichte hat sich eine Gruppe (bzw. Familie) von Vampiren gebildet, von der man hoffentlich noch mehr hören wird.
[Dorothée Büttgen, November 00]
"The Vampire Chronicles continue with Anne Rice's spellbinding new novel, in which the great vampire Marius returns.
The golden-haired Marius, true Child of the Millennia, once mentor to The Vampire Lestat, always and forever the conscientious foe of the Evil Doer, reveals in his own intense yet intimate voice the secrets of his two-thousand-year existence.
Once a proud Senator in Imperial Rome, kidnapped and made a "blood god" by the Druids, Marius becomes the embittered protector of Akasha and Enkil, Queen and King of the Vampires, in whom the core of the supernatural race resides.
We follow him through his heartbreaking abandonment of the vampire Pandora. Through him we see the fall of pagan Rome to the Emperor Constantine and the horrific sack of the Eternal City itself at the hands of the Visigoths.
[...]
Moving from Rome to Florence, Venice, and Dresden, and to the English castle of the secret scholarly order of the Talamasca, the novel reaches its dramatic finale in our own time, deep in the jungle where Marius, having told his life story, seeks some measure of justice from the oldest vampires in the world."
Marius hat als einer der ältesten Vampire überhaupt wohl die meisten Veränderungen in seiner Umgebung durchgestanden. Er ist Zeuge von 2000 Jahren Geschichte, die ihn geprägt und das eine oder andere Mal ins Unglück gestürzt haben. Von Rom über Konstantinopel, dann nach Florenz, in die Alpen, nach Venedig und Dresden führt ihn sein Weg. Immer wieder versucht er, sein Leben als Wächter von Akasha und Enkil mit anderen zu teilen, aber er scheitert. Entweder machen Gefahren von Aussen sein Leben zunichte, oder er ist selbst Schuld daran. Insofern ist Marius einer der tragischsten Charaktere der Vampir-Chroniken, denn er versucht immer wieder, seine eigenen Interessen unter die der Allgemeinheit zu stellen, aber erhält keinen Dank dafür, sondern nur Schmerz.
Die Geschichte braucht ein bisschen zu lange, um in Gang zu kommen, aber man kann immerhin sagen, dass man was dabei gelernt hat. Auch wenn man deswegen nicht gerade Vampir-Geschichten liest. Die zweite Hälfte ist wesentlich schneller, mehr Handlung und weniger Beschreibung. Das Ende von Marius Geschichte ist herzzerreißend tragisch und am Ende des Buches werden etwaige Rachegelüste, die man auch als Leser verspürt, befriedigt. Es ist meiner Meinung nach nicht so gut wie "Merrick", aber ein durchaus wichtiger und lesenswerter Teil der Vampir-Chroniken.
[Dorothée Büttgen, November 01]
"In her new novel, Anne Rice fuses her two uniquely seductive strains of narrative - her vampire legend and her lore of the Mayfair witches - to give us a world of classic Deep South luxury and ancestral secrets.
Welcome to Blackwood Farm: soaring white columns, spacious drawing rooms, sun-drenched gardens, and a dark strip of the dense Sugar Devil Swamp. This is the world of Quinn Blackwood, a brillinat young man haunted since birth by a mysterious doppelgänger, a spirit known as Goblin, a spirit from a dreamworld that Quinn can't escape and that prevents him from belonging anywhere. When Quinn is made a vampire, losing all that is rightfully his and gaining an unwanted immortality, his doppelgänger becomes even more vampiric and terrifying than Quinn himself.
As the novel moves backward and forward in time, from Quinn's boyhood on Blackwood Farm to present-days New Orleans, from ancient Pompeii to nineteenth-century Naples, Quinn seeks out the legendary Vampire Lestat in the hope of freeing himself from the specter that draws him inexorably back to Sugar Devil Swamp and the explosive secrets it holds."
Es macht Spaß, sich wieder auf die Geschichten und Personen dieser unglaublichen Familie einzulassen. Sie sind einem mit der Zeit vielleicht ein bisschen fremd geworden, weil man sie so lange nicht gesehen hat. Aber das gibt sich schnell wieder. Am liebsten würde man jedes Detail, das ihnen in der Zwischenzeit passiert ist, hören. Aber das geht natürlich nicht, denn es ist Quinns und Goblins Buch.
Was man von Quinn halten soll, ist schwer zu sagen. Ein unerträglich verwöhntes Kind einer unglaublich reichen Familie, das alles bekommt, was es will. Nur mit dem "Dark Gift" und der Unsterblichkeit hat Quinn nicht gerechnet. Aber er kann ganz gut damit umgehen, das muss man ihm lassen.
Quinns Geschichte ist mehr eine Geister- als eine Vampir-Geschichte, daher ist das Buch für Vampir-Fans auch mit Vorsicht zu genießen. Es wird vorwiegend in Erinnerungen geschwelgt und jungendlicher Übermut geprobt. Aber es ist ein Anne Rice-Roman, da kann man sicher sein. Vielleicht hätte sie ihn besser bei den Mayfairs ansiedeln sollen, anstatt Lestat mit hineinzubringen. Aber für das Ende wird er gebraucht und das ist sehr gut!!! Mit drei Ausrufezeichen!!!
Wenn man bloß wüßte, ob das Ende für das nächste Buch halten wird, was es jetzt verspricht. Bei "Merrick" hatte ich mir auch schon gewünscht, dass die Gruppe aus Louis, Lestat und Merrick im nächsten Buch eine zentrale Rolle spielen wird. Leider vergeblich. Bei "Blackwood Farm" kann ich auch nur hoffen, dass das Ende vielleicht Stoff für einen neuen Roman bieten wird und sich nicht wieder in Luft auflöst.
Fazit: Wenig Vampire, viele Geister, sehr viele Mayfairs. Für Fans der Familien-Saga ein Muss. Lestat-Anhänger kommen etwas zu kurz.
[Dorothée Büttgen, Dezember 02]
"Anne Rice continues her astonishing Vampire Chronicles with the story of Lestat's passionate quest for redemption, goodness and the love of Rowan Mayfair.
Here are all the brilliantly conceived principal characters that make up Anne Rice's world of vampires and witches: Mona Mayfair, who's come to Blackwood Farm to die and is, instead, brought into the realm of the undead ... Rowan Mayfair, brilliant neurosurgeon and witch, who finds herself dangerously drawn to Lestat [...]. And here is the spirit of Julien Mayfair, guardian of the family, determined to torment Lestat eternally for what he has done to Mona ... the riddle of the five-thousand-year-old Taltos, involving Mona's child ... and, at the book's center, the Vampire Lestat, once the epitome of evil and now - following the transformation set in motion with Memnoch the Devil - struggling with his vampirism and yearning for goodness, purity and love as he contends with ghosts, legends, secrets and the mystery of the Taltos, and as he wrestles with the fate of his beloved Rowan Mayfair."
Die Suche nach Morrigan ist ziemlich spannend und endlich kann Lestat seine übernatürlichen Fähigkeiten wieder einsetzten.
Die einzelnen Charaktere haben sich aber im Laufe der Zeit so verändert, dass hier kaum noch ein Wiedererkennungseffekt auftritt. Rowan ist eine unsympathische Eiskönigin, Michael Curry kommt einem vor wie ein treuer Dackel, der aus Liebe und Gewohnheit bei Rowan geblieben ist, aber sich immer öfter fragt, ob es das Richtige ist. Mona ist niedlich, aber eine Nervensäge und Lestat ist so übertrieben egozentrisch, das darunter auch sein unverwechselbarer Charme leidet.
Als Fan wird man natürlich am Buch nicht vorbei kommen, doch man könnte es auch genauso gut lassen und stattdessen lieber die ersten drei Vampir-Chroniken nochmal lesen. Aber ich kann auch verstehen, wenn man sich davon unbedingt selber überzeugen muss. Mir ging es ja auch nicht anders.
Adieu Lestat.
[Dorothée Büttgen, Februar 04]
"Meet Mr. Ash, quiet-spoken, tall, unfailingly kind - sole survivor of an ancient species, the Taltos - thriving among humankind as he has always done, now the head of a great corporate empire. As the novel opens, he is stunned to learn from an old and mysterious friend that another Taltos has been seen - in the very same Scottish glen where centuries ago, long before the coming of the Romans, Ash ruled his clan.
At once he is propelled into the world of Rowan Mayfair, and into the mysteries of the Mayfair family - the New Orleans dynasty of witches forever besieged by ghosts, spirits, and the dizzying powers of his own species - a family intimately involved with the heritage of the Taltos, a family of unique, brilliant, and troubled souls struggling as they have for centuries to use both science and magic in their battle for greatness, even survival.
At the heart of the novel is the Talamasca, a secular order of psychic scholars, the only organization in existence which may understand Ash, his Taltos past, and the dilemma of the Mayfair witches.
The story of the Mayfair family continues, moving from London to Donnelaith, Scotland, to New Orleans, back and forth through time - from the origins of the Taltos and their mythic Lost Land to the moral crises of the present day."
Die Geschichte der Taltos wechselt sich ab mit der Geschichte der Mayfairs, und hier insbesondere Mona Mayfair, der 13jährigen mächtigen Hexe, die auserwählt wurde, das Familienerbe anzutreten. Mona hat mit einer Menge Schwierigkeiten zu kämpfen: ein Erbe anzutreten, dessen Ausmaß sie nicht ermessen kann; sich gegen die gut meinende Verwandtschaft zur Wehr zu setzen; zu versuchen, eine verwilderte Cousine als Verbündete zu gewinnen und schließlich das Kind, das sie mit dem Ehemann der liebsten 'Tante' gezeugt hat, unbeschadet zur Welt zu bringen und dabei den Verdacht zu haben, dass dieses Baby kein Mensch sein wird. Aber Mona wäre nicht eine der interessantesten und gewitztesten Mayfairs, wenn ihr dies nicht gelingen würde.
Bemerkenswert ist noch, dass dieses Buch die Atmosphäre von New Orleans und dem First Street Haus so wunderbar beschreibt und wieder aufleben läßt, dass man am Ende das Gefühl hat, man würde gute alte Bekannte in der Stadt zurücklassen.
Ein offenes Ende läßt hoffen, dass Anne Rice die Geschichte von Ashlar, Morrigan, Mona, Rowan und Michael irgendwann einmal weitererzählen wird.
[Dorothée Büttgen, August 00]
"Mysterious, elegant, sparkling in the Caribbean sun, pulsating in the velvet nights: the lights never go out, the champagne never stops flowing and the rich and beautiful play tantalising games of dominance and submission in a thousand satin-lined bedrooms. This is Eden, where the lash of desire meets the silken bonds of love.
Lisa is the Perfectionist, the mastermind, mistress of the exquisite subtleties of the bound and the free. Elliott is the Client, burned-out, reckless to explore the uncharted waters of the forbidden.
In their explosive meeting, as the thin line between pain and pleasure, lust and love begins to blur, they discover the most dangerous secret of all - that Eden is the state of the heart and the mind where the age-old power of innocence and love can still be recaptured."
Elliott hat als Kriegsphotograph einige extreme Erlebnisse in Krisengebieten hinter sich und will sich auf eine neue extreme Erfahrung einlassen. Er hat sich für zwei Jahre verpflichtet, als Sklave im Club zu dienen - gegen gute Bezahlung zwar, aber fast ohne Chance, aus dem Vertrag wieder rauszukommen, wer er es sich anders überlegen sollte. Dafür hat er alles aufgegeben: seinen Job, seine Familie, sogar seine Kleidung. Den Job beginnt er (zusammen mit 120 anderen neuen Sklaven) nackt.
Als sich Lisa und Elliott begegnen, läuft jedoch garnichts mehr nach Plan. Lisa "entführt" Elliott nach New Orleans und in langen Nächten und endlosen Gesprächen kommen sie sich näher, als beide es für möglich gehalten hätten.
Mir hat es gefallen, dass es nicht nur um Sex ging, sondern dass die Figuren im Buch eine Geschichte und eine Motivation haben; dass sie wissen, was sie tun. Und die Liebesgeschichte ist auch sehr schön, besonders mit der extra Würze des New Orleans' Lokalkolorits. So kann nur jemand die Stadt beschreiben, der sie liebt und man kann jedes Restaurant und jede Straßenecke live vor sich sehen. Im Grunde genommen fehlt dem ersten Teil etwas Liebe, und dem zweiten Teil fehlt Sex. Dann wäre es die richtige Mischung.
[Dorothée Büttgen, Juni 03]
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