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Dies sind die drei Hauptpersonen, deren Leben durch das Testament beeinflußt wird. Es ist
eigentlich kein typischer Grisham, denn die Handlung wechselt ständig zwischen dem Gericht
und dem Patanal in Brasilien hin und her. Auf der einen Seite streitet sich die hoch verschuldete Familie
von Troy Phelan um das vorenthaltene Erbe, auf der anderen Seite stehen die Abenteuer von Nate
O'Riley auf der Suche nach Rachel Lane im Regenwald von Brasilien.
Die Inhaltsangabe hört sich um einiges spannender an als das Buch in Wirklichkeit ist. Es ist auch nicht langweilig, denn Grisham versteht es wieder einmal meisterhaft, eine spannende Handlung aufzubauen. Er beginnt mit zwei sich abwechselnden, völlig voneinander getrennten Handlungssträngen und man kann es garnicht abwarten, herauszufinden, was die beiden miteinander zu tun haben: auf der einen Seite die 'Brüder' mit dem Versuch, reichen Männern durch Erpressung das Geld aus der Tasche zu ziehen, auf der anderen Seite der Komplott des CIA, mitten im Wahlkampf einen neuen unbekannten Kandidaten zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wählen zu lassen. Aber dann steht der Leser vor einem Problem: mit wem soll man sich in dieser Geschichte eigentlich identifizieren? Wer soll am Ende gewinnen? Die drei Richter, allesamt zu Recht verurteilt und jetzt miese Erpresser? Der Direktor des CIA, der im Hintergrund die Fäden zieht und auch vor terroristischen Anschlägen nicht zurückschreckt, um 'seinen' Präsidenten zu bekommen? Oder Aaron Lake, der mit einer anscheinend blütenweißen Weste aus dem Nichts auftaucht und der Versuchung, der mächtigste Mann der westlichen Welt zu werden, nicht widerstehen kann? Diese Protagonisten sind entweder Schurken oder nur Bauern in einem Schachspiel. Es gibt keinen 'Helden', mit dem man zittert, ob er das System schlagen kann, wie z.B. in den früheren Grisham Romanen 'Die Firma' oder 'Der Client'. Und das hinterläßt am Ende ein eher ungutes Gefühl.
John Grisham hat eine Weihnachtsgeschichte ganz ohne Anwälte und Gerichtssäle geschrieben. Es ist ein richtig süßes kleines Buch geworden, dass sich hauptsächlich damit beschäftigt, ob man dem ganzen alljährlichen Weihnachtstrubel entfliehen kann, von dem wir alle wissen, dass er nichts mehr mit dem eigentlichen Grund für Weihnachten zu tun hat. Allerdings wollen Mr. und Ms. Krank das nicht tun, um dadurch zu besseren Menschen zu werden, sondern um eine Kreuzfahrt in die Karibik zu machen. Und um die zu finanzieren wird auf den ganzen kostspieligen Weihnachtskram verzichtet. Dabei haben sie allerdings nicht mit den freundlichen Nachbarn, Kollegen und Kaufleuten gerechnet, die es ihnen ganz schön schwer machen, konsequent zu bleiben. Trotzdem sieht es fast so aus, als könnten die Kranks es schaffen.
Eine Familiengeschichte aus dem Süden der USA, die sich zwar spannend anhört, aber schon nach wenigen Seiten total langweilig wird. Als der Vater stirbt, findet der Sohn ein Vermögen in Bargeld im Haus und versucht, es vor seinem drogensüchtigen Bruder zu verheimlichen. Aber es scheint noch jemand von dem Geld zu wissen. Daher flieht er mit dem Geld, versteckt es, wird aufgespürt, flieht wieder, wird wieder aufgespürt und so weiter und so fort. Während dieser ganzen Zeit versucht er, bei verschiedenen Leuten herauszufinden, wo sein Vater das Geld her haben könnte. Das ist weder besonders spannend, noch ist die Auflösung besonders aufregend. Im Endeffekt ist es völlig egal, wo das Geld herkommt. Aber dafür nehmen die Nachforschungen einen Großteil der Geschichte ein. Und was den Verfolger betrifft: Es ist zwar nicht der Gärtner, aber nach kurzer Zeit genauso offensichtlich, sodass auch das Ende keine Überraschung mehr ist. Ein Buch, dass man getrost vergessen kann und keinesfalls gelesen haben muss, wenn man die früheren Bücher von Grisham auch noch so gut fand.
"Troy Phelan is a self-made billionaire, one of the richest men in the United States. He is also
eccentric, reclusive, confined to a wheelchair, and looking for a way to die... ... Nate O'Riley is a
high-octane Washington litigator who's lived too hard, too fast, for too long. ... Rachel Lane is a young
woman who chose to give her life to God, who walked away from the modern world with all its
strivings and trappings and encubrances, and went to live and work with a primitive tribe of Indians
in the deepest jungles of Brazil. ..."
Die Gerichtsszenen sind nicht ohne Komik, vor allem, da es sich bei den Familienmitgliedern und
ihren Anwälten um eine merkwürdige Ansammlung von Charaktären handelt.
Das eigentliche Abenteuer aber spielt sich im Patanal ab und dient wohl auch dem Zweck, dem
Leser klar zu machen, daß dieses Gebiet kurz vor der ökologischen Katastrophe steht.
Letztendlich ist es ein richtiges 'Buch mit Botschaft', das Grisham hier geschrieben hat ... nicht nur
wegen des ökologischen Aspekts, sondern auch wegen O'Rileys Alkoholismus. Das ist ja
eigentlich nicht schlecht, aber ehrlich gesagt lese ich Grisham wegen der meist spannenden
Gerichtsszenen ... wenn ich Abenteuer im Dschungel haben will, suche ich mir jemand anderen.
Aber es ist wie immer spannend geschrieben und der Schluß hält noch eine unerwartete
Wendung parat.
[Dorothée Büttgen, Mai 99]
"Trumble is a minimum-security federal prison, a 'camp', home to the usual assortment of relatively harmless criminals - drug dealers, bank robbers, swindlers, embezzlers, tax evaders, two Wall Street crooks, one doctor, at least five lawyers. And three former judges who call themselves the Brethren: one from Texas, one from California, and one from Mississippi. They meet each day in the law library, their turf at Trumble, where they write briefs, handle cases for other inmates, practice law without a license, and sometimes dispense jailhouse justice. And they spend hours writing letters. They are fine-tuning a mail scam, and it's starting to really work. The money is pouring in. Then their little scam goes awry. It ensnares the wrong victim, a powerful man on the outside, a man with dangerous friends, and the Brethren's days of quietly marking time are over."
[Dorothée Büttgen, April 00]
"Imagine a year without Christmas. No crowded malls, no corny office paries, no fruitcakes, no unwanted presents. That's just what Luther and Nora Krank have in mind when they decide that, just this once, they'll skip the holiday altogether. Theirs will be the only house on Hemlock Street without a rooftop Frosty; they won't be hosting their annual Christmas Eve bash; they aren't even going to have a tree. They won't need one, because come December 25 they're setting sail on a Caribbean cruise. But, as this weary couple is about to discover, skipping Christmas brings enormous consequences - and isn't half as easy as they'd imagined."
Ich verrate jetzt wirklich nicht zu viel vom Ende der Geschichte, wenn ich sage, dass es natürlich nicht klappt. Doch genau da kommt das wieder zum tragen, was an Weihnachten eigentlich am wichtigsten sein sollte: Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und die Familie.
Das ideale Buch für die Vorweihnachtszeit, sehr amerikanisch, schnell zu lesen und lustig.
[Dorothée Büttgen, Dezember 01]
"Once Judge Atlee was a powerful figure in Clanton Mississippi - a pillar of the community who towered over local law and politics for forty years. Now the judge is a shadow of his former self, a sick, lonely old man who has withdrawn to his sprawling ancestral home. Knowing the end is near, Judge Atlee has issued a summons for his two sons to return to Clanton to discuss his estate. Ray Atlee is the eldest, a Virginia law professor, newly single and still enduring the aftershocks of a surprise divorce. Forrest is Ray's younger brother, who redefines the notion of a family's black sheep.
The summons is typed by the judge himself, on his handsome old stationery, and gives the date and time for Ray and Forrest to appear in his study. Ray reluctantly heads south to his hometown, to the place where he grew up and now prefers to avoid. But the family meeting does not take place. The judge dies too soon, and in doing so leaves behind a shocking secret known only to Ray. And perhaps someone else."
[Dorothée Büttgen, November 02]
