"Timeline /
Timeline"
(Knopf, First Edition, Hardcover, 1999, gelesen: Juni 00)
"Michael Crichton's new novel opens on the threshold of the twenty-first century. It is a world of exploding advances on the frontiers of technology. Information moves instantly between two points, without wires or networks. Computers are built from single molecules. Any moment of the past can be actualized - and a group of historians can enter, literally, life in fourteenth-century feudal France.
Imagine the risks of such a journey.
Not since Jurassic Park has Michael Crichton given us such a magnificent adventure. Here, he combines a science of the future - the emerging field of quantum technology - with the complex realities of the medieval past. In a heart-stopping narrative, Timeline carries us into a realm of unexpected suspense and danger, overturning our most basic ideas of what is possible."
Eine Gruppe von Studenten stößt bei ihren archäologischen Ausgrabungen auf eine Nachricht Ihres Professors, der seit ein paar Tagen verschwunden ist. Die Nachricht läßt sich allerdings fast exakt auf das 14. Jahrhundert zurückdatieren. Wie ist der Professor dort hingelangt? Und wie kann er wieder zürückkommen? Für drei der Studenten beginnt das Abenteuer ihres Lebens, als sie mit Hilfe der Quantentechnologie zurück ins Jahr 1357 geschickt werden, um Ihren Professor zu retten und wieder den Weg in unser Jahrhundert zu finden. Und es wäre kein Roman von Michael Crichton, wenn es nicht haarscharf wäre und einige überraschende Wendungen eintreten würden.
Die Geschichte basiert auf einer Technologie, die es so wohl (noch) nicht gibt (aber wer weiß schon, was in irgendwelchen dunklen Laboren auf der Welt gerade ausgeheckt wird). Crichton hat den Stand der Technik, wie er heute vorhanden ist, als Basis genommen und extrapoliert, was sein könnte. Bis zur Zeitreise ist es da nur ein kleiner Schritt. Und gerade die Rückkehr ins späte Mittelalter, eine Zeit, von der man auch nicht so viel weiß, macht das Ganze so spannend und neu. Ein faszinierendes Rennen gegen die Zeit, das man so leicht nicht aus der Hand legen kann. Und schon garnicht auf den letzten 50 Seiten.
Leider wird für meinen Geschmack auf den Aspekt des Zeitparadoxons etwas zu flüchtig eingegangen (was passiert, wenn man in die Vergangenheit reist, dort seinen eigenen Großvater tötet und dann konsequenterweise garnicht geboren werden würde), obwohl die Geschichte genügend Gelegenheit bieten würde, dieses Thema weiterzuspinnen. Aber vielleicht hebt Crichton sich das ja für ein anderes Mal auf.
[Dorothée Büttgen, Juni 00]
The_Donkey@gmx.de schreibt dazu:
"Dass Michael Crichton nicht auf das Zeitparadoxon eingeht, hängt damit
zusammen, dass es eben keine Zeitreise, sondern eine Reise in ein anderes
Universum (Multiversumstheorie) ist, aber vielleicht veröffentlicht er trotzdem
mal ein Buch zu diesem Thema."
[The_Donkey@gmx.de, Dezember 00]
"Beute /
Prey"
(Harper Collins, First Edition, Hardcover, 2002, gelesen: Dezember 02)
"In the Nevada desert, an experiment has gone horribly wrong. A cloud of nanoparticles - microrobots - has escaped from the laboratory. This cloud is self-sustaining and self-reproducing. It is intelligent and learns from experience. For all practical purposes, it is alive.
It has been programmed as a predator. It is evolving swiftly, becoming more deadly with each passing hour. Every attempt to destroy it has failed. And we are the prey."
Ein Mann verliert durch Intrigen seinen Job und wird Hausmann, um auf die Kinder aufzupassen und stattdessen macht seine Ehefrau Karriere. Das kann ja nicht gut gehen. Der Karrierefrau gerät das ambitionierte Nanotechnologie-Projekt ausser Kontrolle und der Held überläßt die eben noch so gut gehüteten Kinder mal eben seiner Schwester und zieht los, das Projekt wieder unter Kontrolle zu bekommen und die Menschheit zu retten.
Was den wissenschaftlichen Hintergrund und die Spannung dieses Crichton-Thrillers anbetrifft, bleiben wirklich keine Wünsche offen. Ein Page-Turner im wahrsten Sinne des Wortes, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Sehr viel Techno-Gebrabbel, das man wirklich nicht komplett verstehen muss, aber das unheimlich gut klingt und durch zahlreiche Quellen verifiziert wird. Die Bedrohung durch mikroskopisch kleine Roboter, die sich zu einer eigenständigen Intelligenz entwickelt, klingt plausibel (gab es vor mehreren Jahren in 'Star Trek - Das nächste Jahrhundert' auch schon mal) und ist sehr spannend.
Was mich an der ganzen Geschichte unglaublich genervt hat, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Muster "Frau - Karriere - böse" und "Mann - Hausmann - gut" ist wohl nur für 50% der Bevölkerung plausibel und ich gehöre wirklich nicht dazu. Die Argumentation ist zu billig und die Tatsache, dass dem strahlenden Helden im Kampf gegen die Bösen eine weitere Frau zur Seite steht, rettet die Situation auch nicht mehr. Sie macht es nur ein klitzekleines bisschen weniger nervig.
Fazit: Ein solider Zukunfts-Thriller, der erfolgreich mit unserer Technologie-Angst spielt, aber im zwischenmenschlichen Bereich aus der Steinzeit zu kommen scheint.
[Dorothée Büttgen, Januar 03 - Für Fragen und Kommentare gibt's das Forum]